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Schweizer Krankenkassen 2025 – Alle Tipps & Tricks für tiefe Prämien

Gefühlt jedes Jahr steigen die Krankenkassenprämien – ob dies einfach nur der Ausschüttung von Boni der Geschäftsleitungen dient oder dies als Konsequenz von real gestiegenen Krankenkosten erfolgt sei zur Diskussion überlassen 😉

Fakt ist, niemand lässt sich gerne übers Ohr hauen. In diesem Beitrag erkunden wir die wichtigsten Möglichkeiten, wie man bei der Grundversicherung sparen kann und welche Zusatzversicherungen Sinn machen könnten (und auch welche, wo es keinen Sinn macht).

Tipp 1 – Kündigt eure aktuelle Krankenkasse (falls ihr mehr Zeit braucht)

Falls ihr bis vor dem Jahresende noch stark beschäftigt seid (die Vorweihnachtszeit lässt grüssen…) und euch nicht auch noch zusätzlich mit dem Krankenkassenwechsel beschäftigen wollt, könnt ihr auch einfach bis spätestens Ende November eure aktuelle Krankenkasse kündigen und euch so einen weiteren Monat Zeit verschaffen, wo ihr euch mit einem allfälligen Wechsel zu einer Günstigeren beschäftigt.

Und keine Panik – falls ihr zum Jahreswechsel immer noch keine neue Krankenkasse gefunden habt bleibt ihr im Worst Case einfach bei eurer alten Krankenkasse. Ihr seid selbstverständlich während der ganzen Zeit grundversichert – so verlangt es nämlich das Gesetz.

Tipp 2 – Vergleich über den offiziellen Prämienrechner des Bundes (Priminfo)

Wer kennt die ganzen Vergleichsplattformen schon nicht – Comparis, swupp und wie sie alle heissen. Eine ehrliche und transparente Übersicht der Angebote wird versprochen – in Tat und Wahrheit sind diese aber oftmals nicht komplett. Ob das nun daran liegt, dass manche Anbieter den Plattformen keine Vermittlungsgebühr (also Provision) zahlen und deshalb nicht erscheinen oder es andere Gründe hat wissen nur die Plattformbetreiber selbst.

Zum Glück gibt’s hier allerdings einen wirklich transparenten Vergleich vom Bund direkt – den Priminfo Prämienrechner. Hier sind wirklich alle Anbieter von Grundversicherungsleistungen aufgelistet und nach dem Preis sortiert. Um diese zu erhalten muss man nur die wichtigsten Informationen wie Wohnort, Alter, gewünschte Franchisenhöhe und die Option zur Unfalldeckung eintragen. Man muss weder seine Mailadresse noch die Telefonnummer hinterlegen, um die Ergebnisse zu sehen und schützt sich so im Gegensatz zu bestimmten Plattformen vor einem Kontaktterror der Krankenkassen.

Auch ein paar spannende Features wie z.B. die Veränderung der Prämien über die Jahre hinweg oder ein Vergleich der Prämien mit unterschiedlichen Franchisenhöhen ist mit dabei. Und das alles komplett kostenlos und unverbindlich!

Tipp 3 – Höhe der Franchise “smart” wählen

Der wohl grösste Kostentreiber bei den Grundversicherungen ist die Höhe der Franchise. Mit dieser bestimmt ihr eure “Risikobereitschaft”, im Falle einer Erkrankung oder eines Arztbesuches, die Kosten selbst zu tragen. Zur Auswahl stehen hierbei folgende Möglichkeiten zum Selbstbehalt (also dem Betrag, den man mind. selber zahlen müsste):

Im Fallbeispiel eines in Zürich wohnhaften 60-Jährigen, müssten bei der Franchisenhöhe von 300 Franken so laut aktuellem Stand mind. 5499 Franken pro Jahr gezahlt werden. Bei der Franchisenhöhe von 2500 Franken, sinkt die Prämie bereits auf 4067.40 Franken herunter. Das wäre bereits ein Sparpotenzial von ca. 1400 Franken. Für Krankenkosten bis zu einem Selbstbehalt von 1700 Franken, käme man gegenüber der 300er-Franchise also immer noch günstiger. Zusatz von @deepflyer – Man sollte dennoch die 2500 Franken in einer halbwegs liquiden Form vorhanden haben, falls eine unerwartete Erkrankung, Unfall  o.ä. eintritt und Mehrkosten für die Gesundheit entstehen.

Falls ihr chronische Beschwerden habt und ihr die Planungssicherheit haben wollt, lohnt es sich dagegen eher eine tiefe Franchise zu haben.

In den meisten Fällen lohnt es sich nur die tiefste oder höchste Franchise zu wählen. Bei den anderen Franchisenhöhen kommt ihr in der Regel schlechter weg resp. lohnt es sich nur mit einer sehr speziellen Mischrechnung.

Tipp 3.1 – Potenzial ausschöpfen beim Wechsel von tiefer zu hoher Franchise

Falls ihr aktuell eine tiefe Franchise habt oder in der nahen Zukunft eine Operation o.ä. geplant habt, danach aber wieder in eine hohe wechseln möchtet mit tieferer Prämie gibt’s noch einen weiteren Hack – führt am besten alle möglichen Untersuchungen durch (z.B. auch seltene Untersuchungen vom Blutbild, Brustkrebs, Prostata etc.), sodass ihr ein Jahr “sicher” seid. Klar, eine Garantie gibt’s nicht wirklich aber immerhin könnt ihr so schon einmal die Risikowahrscheinlichkeit senken, bevor ihr euch definitiv dazu entscheidet die Franchisenhöhe zu wechseln.

Tipp 4 – Prämienverbilligung – Schämt euch nicht diese in Anspruch zu nehmen!

Ein weiteres Mittel, welches für einkommensschwächere Bevölkerungsteile zur Verfügung steht ist die Prämienverbilligung. Mit dieser zahlt der Bund dem Krankenversicherer einen bestimmten Teil an der Prämie. Ob man Anrecht auf eine solche Prämienverbilligung hat oder nicht, ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt und setzt sich aus Einkommenshöhe und dem steuerbaren Vermögen zusammen. Übersteigen diese Werte einen bestimmten Richtwert, ist man nicht für die Prämienverbilligung zugelassen.

Im Beispiel vom Kanton Zürich liegt die Grenze für das steuerbare Vermögen z.B. bei 150’000 Franken, was ein doch recht hoher Richtwert ist und wohl von vielen Leuten nicht erreicht wird. Daher sollte man es unbedingt probieren, egal wieviel man verdient (naja, ausser vielleicht die Glücklichen unter uns die 10’000 im Monat verdienen 😀 )

Tipp 5 – Unfallversicherung & Zusatzversicherungen

In der Schweiz ist man als Arbeitgeber verpflichtet, Mitarbeiter, welche mind. 8 Stunden pro Woche den Job ausführen gegen Unfälle abzusichern. Damit erübrigt sich für die meisten Erwerbstätigen die Daseinsberechtigung einer Unfalldeckung bei der Grundversicherung.

Falls man aber weniger als 8 Stunden pro Woche als Angestellter bei einem Unternehmen aktiv ist, z.B. als Rentner, sollte man diese auf jeden Fall abschliessen. Übrigens: Arbeitslose welche Arbeitslosen-Taggeld beziehen, werden von der Suva gegen Unfall versichert. Der Versicherungsschutz endet 30 Tage nach dem Ende des Anspruchs auf Arbeitslosenentschädigung (dieser Schutz endet 30 Tage nach dem Ende des Anspruchs).

Eine weitere Überlegung, welche man sich stellen sollte ist der Sinn einzelner Zusatzversicherungen. Vorallem, wenn man chronische Beschwerden hat wie z.B. Rückenschmerzen oder oftmals im Ausland unterwegs ist, können die zusätzlichen Kosten durch Spezial-Behandlungen wettgemacht werden. Teils erhält man so auch die Kosten für den Besuch eines Fitnesscenters oder andere gesundheitsfördernde Massnahmen zurückerstattet! Diese müssen auch keineswegs bei der gleichen Krankenkasse abgeschlossen werden, wo bereits die Grundversicherung besteht – ganz im Gegenteil.

Ich empfehle euch hier die Erfahrungen und Bedingungen zu den einzelnen Anbieter gut durchzulesen, denn manche könnten für den gleichen Preis grosszügiger sein oder weniger diskussionsfreudig. Da Zusatzversicherungen keine gesetzlich verpflichtende Grundlagen haben, herrscht hier viel Wettbewerb. Es kann sich also auch lohnen, das Angebot eines Unternehmens dem Konkurrenten zuzuschicken und ein besseres anzufordern. Im besten Fall erhaltet ihr so einen zusätzlichen Rabatt oder weitere Zusatzleistungen geschenkt.

Tipp 6 – Skonto, Familien- & Kombirabatt

Falls ihr genügend finanzielle Mittel auf die Seite gelegt habt kann es sich lohnen anfangs Jahr gleich die gesamte Prämie abzuzahlen. Einige Krankenkassen bieten dafür einen kleinen Rabatt von 1-2%.

Zusätzlich kann es sich lohnen, die Krankenversicherung bei einer bestehenden Versicherungsgesellschaft (z.B. Autoversicherung, Privathaftpflicht etc.) abzuschliessen. Die Krankenversicherungsprämie wird meistens nicht reduziert angeboten, dafür könnten Rabatte auf die anderen Versicherungen drinliegen. Auch Familien können bei bestimmten Krankenkassen wie z.B. der Concordia besser wegkommen, als wenn man die Personen bei den jeweils günstigsten Anbietern einzeln versichert.

Tipp 7 – Prämien & Gesundheitskosten bei den Steuern abziehen

Das hat jetzt zwar nichts direkt mit günstigen Prämien zu tun aber indirekt spart man so bei der nächsten Steuerrechnung. Unbedingt die Prämien und allenfalls Gesundheitskosten bei der Steuererklärung abziehen!

Tipp 8 – Versicherung pausieren (z.B. Wehrpflicht, Auslandaufenthalt)

Tatsächlich gibt es unter Umständen die Möglichkeit, die Krankenversicherung zu pausieren und die Prämie zu reduzieren. Wenn z.B. mehr als 60 Tage Militär- oder Zivilschutzdienst pro Jahr verrichtet wird, kann man die Grundversicherung pausieren. Denn während der ganzen Dauer des Militär- und Zivildienstes ist man durch die Militärversicherung gegen Krankheit und Unfall versichert.

Im Falle von Zusatzversicherungen können diese unter Umständen wie z.B. einem mind. 3monatigen Auslandaufenthalt pausiert werden. Dies ist aber gesetzlich nicht vorgeschrieben und eine solche Bestimmung unterscheidet sich von Krankenkasse zu Krankenkasse. Falls also eine Weltreise ansteht und man auf bestimmte Zusatzversicherungen verzichten kann, sollte man sich vorgängig zu den Möglichkeiten erkundigen.

 

Das wäre in etwa alles an Infos was ich finden konnte. An der Stelle noch ein Dankeschön an @fab2021 an dessen Beitrag ich mich inspirieren lassen habe 🙂

Falls ihr weitere Tipps & Tricks, Anmerkungen habt oder einfach ein Lob aussprechen wollt, könnt ihr dies gerne in den Kommentaren machen. Wir wären froh, wenn ihr den Beitrag auch mit euren Freunden & Verwandten teilen könntet, damit auch diese nicht zu viel bezahlen müssen 🙂

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