Habt Ihr gewusst, dass die NZZ ihre Online-Abos ausserhalb der Schweiz für fast die Hälfte verkauft (z.B. Digital für 10 EUR pro Monat statt 20 CHF). So geht es:
- mit einem VPN-Client beispielsweise über Deutschland connecten
- https://abo.nzz.ch/ öffnen, dann erscheinen die EUR-Preise
- Wichtig: Mit einer Schweizer Adresse storniert NZZ anschliessend, also geht es nur mit einer Auslandadresse.
Das ist doch eine Riesensauerei. Da werden die schweizer Kunden mal wider richtig fett verarscht.
Bitte noch mal mit dem Thema Marktwirtschaft und Globalisierung befassen.
Ganz einfach ausgedrückt ist es so:
a) Würde die NZZ die Abos generell für CHF 10 anbieten, wäre das nicht wirtschaftlich. Es ist ja nicht so, dass Zeitungen noch riesige Gewinne abwerfen.
b) Würde die NZZ in Ländern mit geringerer Kaufkraft das Abo für CHF 20 anbieten, könnte sie sich gegen die dortige Konkurrenz nicht durchsetzen. Das Resultat wäre ein geringerer Marktanteil in diesen Ländern und somit ein noch höherer Preis in CH.
Also bitte vor dem Jammern auf Blick-Niveau, einfach mal das Gesamtbild betrachten 😉
Alles OK, aber dann soll man weder Einkaufstouristen, noch Schnäppchenjäger verteufeln, wenn sie sich diesem System nicht einfach beugen.
Sehe ich genauso. Das ist ja das schöne an freier Marktwirtschaft. Jeder kann machen, was er will. Jeder kann selbst entscheiden, welches Land, welches System, welche Ideologie und welche Unternehmen er unterstützen möchte.
Man sollte sich einfach nur ein bisschen mit den Zusammenhängen befassen, bevor man anfängt stumpf auf die Schweizer Unternehmen zu schimpfen.
Ich denke, die Leute haben halt eben genug von dieser scheinheiligen Haltung, “In der Schweiz verdienende müssen in der Schweiz einkaufen um die Schweizer Wirtschaft zu unterstützen”, wenn sie sehen, dass die Unternehmen selber absolut nichts von diesem Grundsatz, von Solidarität halten.
Schweizer Unternehmen kaufen nämlich sehr gerne und ohne Scham ihre Arbeitskräfte im Ausland ein. Und dabei sind es nicht einfach mal 50 Fränkli pro Woche, die bei einem Einkauf ins Ausland fliessen, sondern mehrere tausend.
Das tolle daran ist aber, wie du schon geschrieben hast, jeder kann machen was er will. 😉
Das ist ja auch völliger Quatsch. Die Schweiz hat einen massiven Aussenhandelsüberschuss, weil wir zu wenig vom Ausland einkaufen. Unser Wohlstand kommt daher, dass wir teuer ins Ausland verkaufen und sicher nicht, weil wir teuer bei uns selbst einkaufen (letzteres ist ein Nullsummenspiel).
Sollten schweizer Läden zu wenig Umsatz machen, gäbe es schlicht zu viele davon. Man kann nicht einfach ein Angebot schaffen und sich dann beschweren, weil die Nachfrage zu gering ist. Sonst sollten die Arbeitskräfte lieber in die Exportwirtschaft als in den Einzelhandel.
Aber auf Zeitungen lässt sich das meiner Ansicht nach nur beschränkt übertragen, eine schweizerische Zeitung ist im Ausland halt nicht gleich relevant wie hier. So können wir z. B. auch amerikanische Zeitungen online viel billiger als dort bekommen.
Bin nicht sicher, ob die Belehrung hier korrekt ist. Nur weil ein Anbieter denkt, er könnte mit günstigeren Auslandpreisen die Kaufkraft abschöpfen, muss es nicht richtig sein. Und würde wohl nur funktionieren, solange nicht allzu viele Schweizer davon erfahren (Marktwirtschaft geht von vollkommener Information aus).
Ich glaube nicht, dass in diesem konkreten Fall wirklich Kaufkraft abgeschöpft wird. Denn das hiesse ja, dass das Produkt an sich weniger kostet, wir aber einen Schweizer Aufschlag bekommen. Das wird wohl eher anders rum sein. Der Schweizer Preis wird der realistische sein, und der deutsche ist stark verbilligt, um in neue Märkte vorzudringen. Nach dem Motto “besser weniger einnehmen als gar nichts”. Irgendwie muss man ja die Mindereinnahmen ausgleichen. Die Abopreise entsprechend anpassen, damit bei sinkenden Abonenntenzahlen die Einnahmen konstant bleiben, kann ja auch nicht die Lösung sein.
Richtig. Wobei die Grenzkosten bei digitalen Gütern ja quasi null sind. Die Gestehungskosten eines digitalen Gutes sind genau gleich hoch ob man es eine 1 oder 1000000 Personen verkauft.
Ja. Das Problem ist mehr, dass mit weniger Einnahmen auch die Gestehungskosten sinken müssen. Die Abonnenten sind wohl kaum bereit, das durch höhere Kosten auszugleichen. Also leidet am Ende entweder Umfang oder Qualität. Dadurch wird das Produkt für den einzelnen Abonnenten aber auch weniger Wert. Eine Abwärtsspirale, die schwer zu durchbrechen ist. Von dem her sollte jeder (Schweizer) Abonnent glücklich sein über neue deutsche Kunden. Auch wenn die möglicherweise weniger bezahlen.
Solche “weiche” Güter mit nahezu 0 Grenzkosten bzw. beinahe 100% operativer Marge, und ausserdem der gebotene Mehrwert stark regional abhängig ist, sind ohnehin speziell. Würde das nicht mit Gütern vergleichen, bei denen der Aufpreis hauptsächlich durch Importeur und Handel zustande kommt.
Ich glaube in diesem Fall spielt es auch eine Rolle, dass der eigentliche Gegenwert der NZZ Ausland nicht so hoch ist. Schliesslich kann man dort mit vielen lokalen News weniger anfangen (es sei denn, man ist Exil-Zürcher). Ausstrahlungsrechte für Sportevents werden im eigenen Land ja auch meist höher gehandelt als im Ausland. Da “leidet” die Marktwirtschaft halt einfach an der Transparenz des Internets ?
Danke. Ich verstehe die Argumentation gewisser Leute nicht. Seid ihr euch bewusst, wie hoch die Löhne in der Schweiz sind und zusätzlich (!) wie tief die Einkommensbesteuerung ist? Und dann haben wir auch noch eine sehr tiefe Mehrwertsteuer! Ist doch völlig okay, dass das NZZ-Abo in der Schweiz mehr kostet. Das nennt man Preisdiskriminierung.
Ich kann das Klönen nicht mehr hören. Aber jeder fährt einen Mercedes.
Und die hohen Löhne sollen eine moralische Verpflichtung zum Bezahlen höherer Preise sein? Klingt ein bisschen nach Sozialismus durch die Hintertür. Halt nicht, dass jeder gleich viel verdient, sondern einfach, dass die Ausgaben mit dem Einkommen skalieren, und Entsprechend doch jeder gleich viel Mehrwert bekommt.
Nur, wir haben uns für ein System entschieden, bei dem Sozialausgleich durch Steuern und Sozialhilfe funktioniert, nicht durch einkommensabhängige Preise. Es ist ohnehin albern, wenn eine schweizerische Putzfrau aus Gerechtigkeitsgründen mehr bezahlen soll als ein deutscher CEO.
Wer richtig sparen will, lässt sich das Abo vom Steuerzahler subventionieren ?
Bei vielen Bibliotheken ist der Zugang zu Pressreader mit inbegriffen. Bei der pbz (Zürich) zB schon im Online-Abo für 30 Franken im Jahr. Bei Pressreader gibt es die Tagesausgabe der NZZ (also quasi die gedruckte Ausgabe am PC/Smartphone/Tablet). Ist zwar kein direkter Zugang zum Online-Angebot der NZZ, dafür kann man für 2.50/Monat die Zeitung (und noch viele andere mehr) lesen.
Genau, dies sollte prominenter platziert werden! Hat jemand Zeit, einen Deal zu erstellen? (vielleicht hatten wir dies auch schon, aber würde wohl nicht schaden, nochmals darauf aufmerksam zu machen)
Vielleicht besser nicht. Die NZZ ist eh schon die einzige Schweizer Zeitung, die da mitmacht. Nicht, dass es noch weniger wird: https://www.pressreader.com/catalog/switzerland
Genau: vor ca. 1 oder 2 Monaten war die Tagi auh mit dabei – vor einigen Wochen habe ich gemerkt, dass dies nicht mehr der Fall ist 🙁
Naja, dafür hast du keinen Zugriff auf die aktuellen Artikel (live) oder auch – wer sie liest – die Kommentare. Alles immer um einen Tag verspätet.
gratuliere zum ersten deal und willkommen auf preispirat
Ja habeich auch schon gesehen. Ich habe allerdings das Studenten Abo für 5.-chf.
wo kriegt man den Preis? Bei mir wird das Studentenabo immer noch mit 9.- angezeigt.
Ich habs auch so abonniert, funktioniert problemlos.
Ja echt heftig… sogar Schweizer Firmen schröpfen Schweizer mit digitalen Inhalten. Da gibt es keine Ausreden mehr, wie hohe Miete oder Steuern.
Gemäss nachfolgendem Tweet funktioniert das nicht mehr: https://twitter.com/martinsteiger/status/1286970791398121472 Man erhält nicht mehr die CH sondern eine spezielle DE Ausgabe.
eventuell bin ich zu blöd, aber habe alles probiert klappt nicht mit den EUR preisen. deshalb no deal
Ruft einfach beim Abo Service an und redet mit Ihnen. Normalerweise geben sie immer einen Rabatt. Hatte bisher niemals den Vollpreis bezahlt. Ist man Abonnent und kündigt melden sie sich selbst mit einem besseren Angebot.
Ich konnte für 10 Euro abonieren. Nach zweitesmal öffnen der App konnte ich keine Artikel mehr lesen. Kommt ständig die Meldung, dass ich NZZ Digital für 20.- abonieren muss.
Das könnte unter Umständen illegal sein.
Dem App den Zugriff auf den Standort sperren 🙂