Ich kaufte das Nothing Phone 2a als Vorbestellung und erhielt es einen Tag nach Verkaufsstart zugestellt. Es war schönes Wetter, daher wollte ich es im Garten einrichten. Natürlich hatte ich die SIM-Nadel vergessen, und als die Aufforderung zum Einlegen der SIM-Karte erschien, legte ich das Teil auf einen uralten Biertisch und ging ins Haus. Als ich wieder herauskam, sagte meine Frau, sie habe gehört, wie das Teil eine Weile, nachdem ich gegangen war, einfach von dem Tisch gefallen sei. Auf das Pflaster darunter... Display kaputt, Stimmung versaut. Jetzt könnte man natürlich sagen "selber schuld, wenn du nicht aufpasst". *Aber*: ich habe das Phone meiner Meinung nach einfach auf einem völlig unverdächtigen Objekt abgelegt, einem alten Biertisch. Ja, dass Holz ist verwittert, aber dadurch rau, er war trocken und in keiner Weise schlüpfrig. Ich konnte es gar nicht glauben, dass das Teil sich da in Bewegung setzen kann. Ich habe dann versucht, das am ungefähren Aufliegeort zu reproduzieren. Und tatsächlich, nach ein einigen Versuchen setze sich das Teil wirklich gaaanz langsam in Bewegung, praktisch unbemerkbar und beschleunigte dann immer mehr. In dem hochgeladen Video habe ich das Teil mehr an den etwas abschüssigen Rand gelegt, hatte keine Lust mehr herumzuprobieren und minutenlange Videos aufzunehmen. Und man sieht doch recht deutlich, wie unglaublich rutschig das Teil ist. Als hätte es keine Reibung. Vielleicht sollte Nothing Perpetuum Mobiles bauen... Gut, aber das ist erst die Hälfte des Ärgers... Da das ganze wohl kein Garantiefall ist und auf der Amazon-Support-Seite steht, man solle sich wegen defekten Teilen an den Hersteller wenden, schrieb ich den Support von Nothing über die Website an. Zuvor konnte man wählen, welche Sprache man für die Kommunikation nutzen will, auch Deutsch. Toll, dachte ich, dass ist ja mal vorbildhaft. Ich schilderte also die Situation, auch dass ich das Phone bei Amazon gekauft habe und fragte nach einer Reparaturmöglichkeit und den Kosten. Gut, ich hatte auch die Hoffnung, dass da vielleicht etwas Goodwill auf Seiten von Nothing bestehen könnte. Trotz der Wahl von Deutsch für die Kontaktaufnahme kam die Antwort in Englisch... Aber immerhin wurden Fotos des Schadens angefordert (und nochmal die lange IMEI-Nummer, die ich schon zuvor eintippen musste). Da kam kurzzeitig Hoffnung auf eine kulante Lösung auf. Ich schrieb also auf Englisch zurück (nervig auf einem Handy mit deutscher Autokorrektur). Nach einigem Hin und Her bemerkte der Nothing-Support "plötzlich", dass ich das Handy auf Amazon gekauft habe und fühlte sich nicht mehr zuständig. Ich erklärte nochmal, dass das wohl kein Garantiefall sei, ich wissen wolle, wie und zu welchen Kosten des Handy repariert werden könne. Die Antwort war. mein Anliegen werde weitergeleitet. Während die Antworten vorher wirklich immer schnell kamen (auch wenn anscheinend keiner so recht gelesen hat, was ich schrieb), passierte dann länger nichts... Als ich dann zum zweiten Mal nachfragte, hieß es, ich müsse das Handy einschicken, das Display koste 79,99€. Der wirkliche Preis für die Reparatur hänge jedoch von dem Resultat einer Inspektion ab, im Fall, dass sie (Service Center) noch weitere Schäden finden (den englischen Original-Text darf ich hier anscheinend nicht einfügen, Amazon hat meine erste Rezension wegen "gemischter Sprache" wieder gelöscht). Na gut, 80€ ist zumindest echt günstig für einen Display-Tausch, dachte ich mir und glaubte schon, ich wäre vielleicht mit einem blauen Auge davongekommen. Aber ich wollte doch sichergehen, dass der Preis wirklich für die ganze Reparatur gilt (wenn nur das Display betroffen ist) und fragte an. Die Antwort darauf war dann aber, dass die 79.99€ nur für das Ersatzteil gelten. während der tatsächliche Reparaturpreis inkl. der Arbeitskosten erst nach Einsendung des Handys und Inspektion durch das Service-Center mitgeteilt werden könnte. Ganz abgesehen von der meiner meiner Meinung nach zumindest missverständlichen Mitteilung zuvor sollte Hersteller mMn doch für eine solche Standardprozedur einen Preis nennen können... Da war ich eine Weile hin- und hergerissen... Soll ich das Teil einsenden, nur um dann vielleicht zu erfahren, dass da nochmal (was weiß ich) 100€ für den Arbeitsaufwand dazukommen würden (wenn mir die Reperatur zu teuer ist, muss ich nur Hin- und Rücktransport zahlen), soll ich warten, bis eine Reparatur auch von unabhängigen Firmen angeboten wird, oder soll ich mit dem Ärger abschließen und mir ein "gescheites" Handy kaufen... Ich habe jetzt gebeten, mir mitzuteilen, wie ich das Gerät einsenden kann. Mal sehen, wie das läuft :) Was bleibt ist der Eindruck, dass das 2a im Auslieferungszustand einfach nicht sicher handbarbar ist. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass (zumindest bei meinem Exemplar) noch irgendwelche Reste einer Oberflächenbehandlung verblieben sind, oder ob die Oberfläche an sich im Neuzustand so rutschig ist. Aber wenn man so ein Teil nicht einmal auf einen völlig unverdächtigen Biertisch ablegen kann, dann ist das meiner völlig subjektiven Meinung nach (ich bin kein Fachmann) ein Produktfehler. Ich würde zumindest jedem Käufer des Phone 2a zu großer Vorsicht beim Umgang mit dem neuen Handy raten. Und dazu, dass er sich gleich eine Hülle mit bestellt :)