Seit dem 1. September 2021 ist der Verkauf von stabförmigen Halogenlampen mit Sockeltyp R7s verboten. Der Ersatz der damit betriebenen Stehleuchten durch neue, im Vergleich dazu bezüglich Stromverbrauch deutlich genügsamere LED-Leuchten wird durch ProKilowatt dieses Jahr unter der Leitung des Bundesamtes für Energie unterstützt. Damit lohnt sich ein baldiger Umstieg grad doppelt: durch den Förderbeitrag einerseits und durch die geringeren Betriebskosten andererseits.
Bedingungen u.a.:
- Der Kaufpreis einer neuen Leuchte muss mindestens CHF 125.– betragen.
- Der Förderbeitrag beträgt maximal 40% des Kaufpreises (max. CHF 125.–).
- Die Entsorgung der alten Leuchte muss fotodokumentiert und das Foto beim Antrag für das Fördergeld eingereicht werden.
- Zwischen Kauf der neuen LED-Leuchte und Entsorgung der alten Halogen-Stehleuchte dürfen nicht mehr als 30 Tage vergehen.
- Pro Person können Beiträge für maximal fünf Leuchten beantragt werden.
- Die aktuelle Beitragshöhe gilt bis Ende 2021. Ab 2022 beträgt die Förderung dann noch 25%.
Details unter https://alledin.ch/faq.
Primär geht es in dem Förderprogramm um den Ersatz der weit verbreiteten Halogen-Stehleuchten. Gemäss obgenanntem FAQ können aber auch Anträge für andere Leuchten mit R7s-Halogen-Lampen eingereicht werden.
Cooler Deal, aber völlig blödes Förderprogramm. Statt die Leuchte zu ersetzen, wäre es doch deutlich ökologischer, die Halogen-Lampe durch ein LED-Equivalent zu ersetzen.
Abgesehen davon: hat noch irgendwer solche Lampen in Betrieb? Ich habe meine schon vor über 40 Jahren ersetzt und auch schon lange keine mehr gesehen (ausser die LED-Versionen davon). Aber ich habe heute noch den Geruch in der Nase, wenn sich eine Fliege auf der Lampe niedergelassen hat. 🔥
Das ist ja genau das Ziel. Halogen entsorgen und LED mit Förderung kaufen
Sinnvoller wäre es nur das Leuchtmittel durch LED anstatt die ganze Lampe zu ersetzen.
Ziel der Förderung ist es, eine funktionierende Leuchte (das komplette Teil) für mindestens 125 Fr zu ersetzen statt einfach nur die Lampe (den Halogenstab) für 10 bis 20 Fr auszutauschen.
Du sprichst die graue Energie an, zu der im oben verlinkten FAQ ebenfalls Stellung genommen wird (Punkt 6.5). Prinzipiell eine gute Überlegung und ein nobler Gedanke, statt der Leuchte nur die Lampe auszutauschen, mit jedoch einem wesentlichen Haken:
Die Leistung der LED-Lampen mit Sockeltyp R7s ist – so sie denn überhaupt physisch in die Leuchte passen – deutlich geringer als diejenige der typischerweise benutzten Halogenlampen. Damit taugen sie leider nicht als 1:1 Ersatz, ausser man kommt auch mit deutlich weniger Licht aus. Dies würde aber wiederum implizieren, dass man bisher energietechnisch auf unnötig grossem Fuss gelebt hat 😉
Wie dem auch sei: schon nur durch das “fertigbrauchen” einer noch funktionierenden Halogenlampe wird – gemäss den Angaben auf der Webseite des Förderprogramms – innert einem halben Jahr das Äquivalent der gesamten grauen Energie einer neuen Leuchte buchstäblich verbraten. Ob also neben der Lampe auch die Leuchte noch ersetzt wird ist damit schon fast nebensächlich, Hauptsache der Wechsel passiert eher früher als später.
Für mich jedenfalls kam das Förderprogramm gerade richtig, um meine >15-jährige, in letzter Zeit nahe am Kollaps stehende Stehleuchte durch ein LED-Exemplar zu ersetzen.
tldr:
Wer eine Stehleuchte hat, die noch gut in Schuss ist und in die eine LED-Lampe passt, die ihm ausreichend Licht spendet, für den ist dieser Deal nichts.
Wegwerfen kostet auch Energie und Ressourcen. Ich finde ebenfalls, es gäbe einen besseren Weg um solche Lampen wieder zu verwenden. Es gibt tatsächlich LED-Retrofit-Glühbirnen auch mit Sockeltyp R7s von Philips, Osram und weitere. Leider sind sie etwas klobig, passen also nicht in jeder Lampe, und mit 1600-2500 Lumen weniger hell im Vergleich, aber für die meisten Anwendungen reicht es, denke ich mal.
Ich bin grosser Fan von LED Lampen und bis auf eine Lampe sind bei uns alle auf LED umgerüstet. Die letzte nicht-LED Lampe benötigt leider R7s Leuchtmittel (160W). Da es sich um eine teure Designer-Lampe handelt, welche durch einen Drehschalter gedimmt werden kann.
Inzwischen gäbe es diese Lampe auch in LED-Variante, aber da reicht das Fördergeld nicht einmal um 10% der LED-Variante (inkl. Dimmer Ersatz) zu finanzieren.
Klar kann man das Leuchtmittel durch eine LED-Variante ersetzen…dieses Leuchtmittel hat aber nur noch 2/3 Leuchtkraft als das Halogen-Leuchtmittel und der Dimmer müsste auch ersetzt werden.
Somit werde ich noch 1-2 Ersatz Halogen Leuchtmittel beschaffen, damit ich länger Freude an dieser Lampe habe.
Aus den FAQ:
Ich habe eine teure Designer-Stehleuchte, darf ich sie auf LED umrüsten lassen?
Es gibt Firmen, die bei Halogen-Stehleuchten die ganze Optik und Elektronik auswechseln. Diese Umrüstung auf LED wird durch ‹alledin› unterstützt. Der reine Lampenwechsel wird hingegen nicht unterstützt.
Cooler Deal, auch weil die Halogen-Lampen sich nicht mit LED-Lampen ersetzen lassen. Die Elektronik ist oft nicht kompatibel, die Lampen surren und geben auch deutlich weniger Licht (15 Watt LED entsprechen 130 Watt Halogen).
Deshalb muss die ganze Leuchte ersetzt werden.